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Kundengewinnung in Zeiten von KI, Krise und Konkurrenzdruck

15.04.2025 | KnowledgeAffairs

Das KI-generierte Bild zeigt 4 Menschen, die gemeinsam an einem Tisch sitzen und diskutieren. Auf dem Tisch sind Notizblöcke und Blätter zu sehen. In der Wand am Hintergrund sind verschiedene Post-It Notizen zu sehen.

Anfang April war ich beim ersten „EntrePReneur Summit“ der DPRG in Würzburg dabei – und ich bin mit einem ganzen Notizbuch voller Gedanken, Impulse und strategischer Fragen zurückgekommen. Der Summit richtete sich an PR-Unternehmer:innen und die Erkenntnisse sind für uns als Agentur hochrelevant – vor allem in Zeiten, in denen sich Kommunikation und Akquisition neu justieren müssen. Durch den Tag führte Prof. Dr. Michael Bürker, erfahrener PR-Unternehmer und heute Professor für Marketing, Content-Strategien und Kommunikationspsychologie an der Hochschule Landshut. Der Fokus: Wachstumsstrategien und Kundenakquisition für die PR-Branche – jenseits von Standardfloskeln und kurzfristigen Sales-Tricks.

Kommunikation als Fundament von Organisation

Bürkers zentrales Kommunikationsverständnis – „Communication Constitutes Organization“ – hat mich sofort gepackt. Organisationen sind keine festen Gebilde, sondern entstehen erst durch Kommunikation. Sie sind Netzwerke von Beziehungen, geprägt durch Austausch und Resonanz. Das bedeutet für uns als Kommunikator:innen: Wir gestalten nicht nur Botschaften, sondern schaffen Räume, in denen Organisationen wachsen und wirken können.

Herausforderungen der Branche – und Chancen

Die Analyse des Markts war schonungslos ehrlich: Preisdruck durch KI, sinkende Verhandlungsmacht gegenüber Auftraggebern, große Zahl an ähnlichen Dienstleistern. Und dennoch: Unternehmen investieren mehr in Kommunikation – gerade wenn klassische Mediabudgets gekürzt werden. Das zeigt: Kommunikation ist kein „Nice-to-have“, sondern strategische Säule. Gemeinsam mit HR bildet sie das Rückgrat zukunftsfähiger Unternehmen.

Was bleibt menschlich – trotz KI?

Ein Thema, das viele Diskussionen prägte, war der wachsende Einfluss generativer KI. Ja – KI kann Messekonzepte entwickeln, Content ausspielen, sogar Pitches vorbereiten. Aber: KI kann keine echten Beziehungen aufbauen. Dort, wo Kommunikation Sinn stiftet, Vertrauen aufbaut, Nähe schafft – bleibt der Mensch unersetzlich. Genau das ist unser Spielfeld.

Von Studien bis Pro-bono – kreative Wege zur Kundengewinnung

Besonders spannend fand ich Bürkers Beispiele aus der Praxis: Von der Akquise über Studien (z. B. zur Wirkung von Lebensversicherungen bei 50+) bis hin zu einem Benefizkonzert für ein Obdachlosen-Mobil – alles echte, mit Herz und Strategie durchdachte Maßnahmen, die nicht nur Sichtbarkeit erzeugten, sondern auch zu langjährigen Kundenbeziehungen führten.

Der rote Faden? Kommunikation als Beziehungsarbeit. Nicht Lautstärke, sondern Relevanz. Nicht Masse, sondern Matching.

Fazit: PR-Arbeit als unternehmerische Disziplin

Was ich aus Würzburg mitgenommen habe, ist mehr als ein Set an Tools. Es ist eine Haltung. Wir sind nicht nur Kommunikationsprofis, wir sind Mitgestalter:innen von Strategie, Vertrauen und Zukunftsfähigkeit. Unternehmenskommunikation ist kein Support, sondern Substanz. Und Wachstum kein Zufall, sondern Ergebnis kluger Positionierung, kontinuierlicher Beziehungspflege – und der Bereitschaft, sich immer wieder neu zu hinterfragen.

Wer Lust hat, tiefer einzusteigen oder mit mir über das Thema zu diskutieren: Ich freue mich auf den Austausch – auf einen Kaffee im Büro oder auf LinkedIn!

© KI generiertes Bild mit ChatGPT/DALL·E (OpenAI)

Quelle: HA

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